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Das Ende der Evolution?

Wenn deine zweijährige Tochter zufrieden brabbelnd in der Küche mit den Vorräten spielt, dann ist das die Art von Beitrag, bei der du zuerst überlegst, ob du sie abspielen kannst. So in Hörweite des Kindes. Auch wenn es die Worte und den Sinn dahinter nicht verstehen kann, dann überlegst du trotzdem. So rein energetisch. Und du stellst dir vor, wie die Welt aussieht, wenn sie so alt ist wie du gerade jetzt.

Wie es wäre, wenn auch nur die positivsten aller Prognosen eintreffen. Was aber doch bedeuten würde, dass eine Summe von Menschen, etwa so viel wie der ganze Südamerikanische Kontinent, innerhalb weniger Jahre evakuiert werden müsste. Die Schweiz wird ebenfalls, wie der Grossteil von Mittel- und Südeuropa zu grossen Teilen unbewohnbar sein, zu einem Grossteil der Zeit. Nicht in ein paar hundert Jahren, nicht irgendwann, sondern in der Lebensspanne, die meine Kinder noch erreichen können. Und vielleicht noch vorher.

Früher wollte man immer, dass es den Kindern einmal besser geht als einem selbst. Jetzt steht das Ende des Lebens auf dem Spiel, wie wir es kannten. Natürlich, das ist schwer vorstellbar. Während draussen der Verkehr rauscht und darüber abgestimmt wird, ob man einen Milliardentunnel für die Autos bauen will. Ein Generationenprojekt. Und alles bekommt diesen schalen Nachgeschmack. Denn in jener arbeitsteiligen Welt in der du lebst. Da gibt es ein paar, die haben sich spezialisiert. Hochspezialisiert. Die Wissenschaftler sitzen auf dem Ausguck oben und sehen dahin, wo uns der Blick versperrt bleibt. Sie rufen, sie winken. Mit allem was sie haben, kündigen sie die Katastrophe an. Und werden doch nicht gehört. Du überlegst Dir, was es überhaupt noch für einen Sinn macht zu diskutieren, über dieses und jenes. Über das Fliegen, das Fleischessen. Und du fragst dich, ob es die Tochter geben würde, wenn du das schon damals gewusst hättest. Weil sie das Verletzlichste in dir zutage fördert.

Aber du weisst, dass du sie um nichts in der Welt tauschen würdest. Wir müssen anfangen miteinander zu reden. Und zu handeln. Und aufhören, auf ein Wunder zu warten. Weil, sonst wird es zu spät sein. Oder anders gesagt, wir müssen beginnen, die elementarsten Dinge, die wir unseren Kindern lehren und die wir einmal gelernt haben, überall anzuwenden. Hinter sich wieder aufräumen. Den eigenen Abfall mitnehmen. Diese ganze kategorische Imperativ Geschichte. Warum? Weil wir die Wahl haben. Und weil wir es können.

#onelove #generationnow #climatechange #systemchange

https://www.deutschlandfunkkultur.de/evolutionsbiologe-uebe…

https://www.zeit.de/…/klimawandel-landwirtschaft-umwelt-ver…

Seraina Kobler